Damit der im Frühjahr frisch gesäte Rasen in den heißen Sommermonaten nicht wieder zu einer mondähnlichen Wüsenlandschaft verkommt, müssen wir ein wenig mit zusätzlicher Bewässerung nachhelfen.
Wie viel Wasser brauche ich zum bewässern meines Rasens?
Durch Bewässerung mit ausreichend Wasser lassen sich gelbe und braune Stellen im Rasen vermeiden. Außerdem können „Unkräuter“ sich bei Wassermangel viel leichter ausbreiten, da sie deutlich resistenter gegenüber Trockenheit sind, als die Gräser, die wir gerne sehen möchten.
An Sommertagen verliert der Boden gerne bis zu vier Liter Wasser am Tag. Die Wurzeln der Gräser reichen nicht sonderlich tief (etwas 15 Zentimeter), wodurch die Pflanzen recht schnell auf dem Trockenen sitzen. Diese Menge sollte als durch die Bewässerung wieder ausgeglichen werden.
Dabei ist es wichtig, nicht nur die Oberfläche nass zu machen, sondern darauf zu achten, dass auch das Erdreich darunter feucht wird. Ob das Erdreich feucht genug ist, lässt sich ganz einfach testen: Drück mit dem Finger auf den Boden. Feuchte Erde gibt nach, fühlt sich etwas elastisch an. Trockenes Erdreich dagegen ist sehr fest und starr.
Natürlich hängt die Wassermenge und Häufigkeit der Bewässerung auch von der Art des Bodens ab: lockerer Sandboden kann Feuchtigkeit nicht sonderlich lange speichern. Hier muss entsprechend häufiger (alle drei bis vier Tage) bewässert werden. Dafür mit weniger Wasser (zehn bis fünfzehn Lister auf den Quadratmeter). Lehmiger und tonhaltiger Boden speichert Wasser dagegen ausgezeichnet. Hier reicht eine wöchentliche Bewässerung mit fünfzehn bis zwanzig Liter Wasser auf den Quadratmeter.
Ob du die richtige Menge Wasser verteilt hast, lässt sich auf verschiedenen Wegen herausfinden:
Du kannst mit dem Spaten ins Erdreich stechen und schauen ob er über fünfzehn Zentimeter feucht ist.
Auch ein Regenmesser, den du vor dem Start der Bewässerung aufstellst, zeigt gut, wann genügend Wasser verteilt wurde.
Moderne Bewässerungscomputer können über einen Feuchtigkeitssensor selbst erkennen, wann es Zeit ist mit der Bewässerung aufzuhören.
Generell gilt: Lieber einmal richtig gießen, als ein paar Mal so „la la“. Werden die Gräser an den Wurzen zwischendrin mal etwas trocken, werden sie eher dazu angespornt weitere, tiefere Wurzeln auszubilden. Dadurch wird der Rasen insgesamt robuster und muss weniger oft bewässert werden. Gießt du hingegen täglich, dafür aber nur kurz bleiben die Wurzeln eher flach.
Ganz wichtig: Ist der Rasen schon verdorrt, hilft Bewässerung auch nicht mehr. Also schon wässern wenn das Gras noch grün ist. Bei vertrockneten Stellen hilft nur nachsäen. Die ersten Anzeichen für einen durstigen Rasen sind schlaffe, stumpfe Halme, die einen leichten Graustich aufweisen. Ebenfalls ein guter Indikator: Lauf über den Rasen und schau, ob sich die Halme von alleine wieder aufrichten oder plattgetreten bleiben. Platte Halme heißt, es ist Zeit zu wässern.
Regenwasser oder Leitungswasser – womit gießt man am besten den Rasen?
Diese Frage lässt sich ganz schnell beantworten: Gesammeltes Regenwasser! Und zwar aus mehreren Gründen:
Nutzt du Regenwasser zur Bewässerung deines Rasen, sparst du richtig Geld und kostbares Trinkwasser. Denn anders als Leitungswasser ist Regenwasser gratis. Logisch, oder?
Das Einzige, das du brauchst, ist eine Regentonne oder einen Regenwassertank um das Wasser wenn es regnet zu sammeln und für trockene Tage aufzubewahren.
Abhängig davon wie du das Regenwasser von der Tonne auf den Rasen oder an die Pflanzen bringst, brauchst du vielleicht auch noch eine Regenwasserpumpe.
Abgesehen vom finanziellen Aspekt, ist Regenwasser auch bekömmlicher für Pflanzen. Leitungswasser wird aufbereitet, je nach Region sind hier Chlor, Fluor und/oder Ozon zugesetzt um es haltbar und keimfrei zu machen. Außerdem vertragen viele Pflanzen hartes Wasser (hoher Kalkgehalt) nicht sonderlich gut. Auch hier ist Regenwasser im Vorteil.
Bewässerungsmethoden für den Rasen – Vor- und Nachteile
Rasen bewässern mit der Gießkanne
Für kleinere Rasenfläche lasse ich mir das vielleicht noch gefallen und gieße das Gras mit einer Gießkanne und einer Brause, damit das Wasser fein und gleichmäßig verteilt aufkommt.
Bei größeren Flächen, würde ich aber doch zum Gartenschlauch und einer entsprechenden Brause tendieren.
Rasenbewässerung mit dem Perlschlauch (oberirdisch)
Ein Perlschlauch ist quasi ein Gartenschlauch mit vielen, kleinen Löchern drin. Das Wasser rauscht durch den Schlauch und spritzt wegen der Löcher in alle möglichen Richtungen nach draußen. Der Schlauch wird so verlegt, dass das Wasser flächendeckend verteilt wird.
Finde ich persönlich keine so gute Methode, denn entweder musst du den Schlauch immer wieder auslegen oder du hast immer einen Schlauch auf der Wiese liegen (Stolpergefahr und auch nicht gerade schön).
Oberirdische Bewässerung – Rasensprenger, Sprinkler, Regner
Noch etwas bequemer wird es mit einem Rasensprenger (auch Sprinkler oder Regner genannt). Den musst du einfach an den Gartenschlauch anschießen und aufstellen. Bei der ersten Anwendung wahrscheinlich noch etwas einrichten, damit das Wasser am Ende auch dort landet, wo es hin soll.
Danach kannst du dem Regner beim Gießen einfach zusehen. Zum Beregnen des Rasen stehen verschiedene Sprinklertypen zur Auswahl:
Getrieberegner: Oftmals sind das versenkbare Regner. Der Wasserdruck treibt hier nicht nur den Sprinklerkopf aus dem Boden, sondern treibt auch ein Getriebe an, das den Kopf rotieren lässt, wodurch das Wasser kreisförmig um den Regner herum verteilt wird.
Viereckregner: Wie der Name schon sagt sind diese Rasensprenger für rechteckige Flächen gedacht. Sie bestehen aus mehreren Düsen, die das Wasser in verschiedene Richtungen sprühen und sich durch den Wasserdruck auf und ab bewegen können.
Impuls- und Schwinghebelregner: Diese Sprinkler werden mittels Stativ oder Erdspieß befestigt. Sie haben nur eine Düse mit hoher Reichweite. Sie sind vor allem für richtig große Rasenflächen geeignet.
Unterirdische Bewässerung
Wenn man möglichst gar nichts von der Bewässerungstechnik sehen soll, hilft nur eins: Eingraben.
Generell hast du dafür zwei Möglichkeiten: Du verlegst „normale“ Wasserschläuche und schließt diese an versenkbare Rasensprenger an oder du nutzt Tropfrohre (ähnlich dem Perlschlauch).
Zum Bewässern von Rasen halte ich Tropfer nicht wirklich für sinnvoll. Dazu muss einfach zu viel Leitung verlegt werden. Da lasse ich mich versenkbare Regner schon eher gefallen. Trotzdem empfehle ich das nur, wenn der Garten ohnehin gerade (neu) angelegt wird.
Zu welcher Tageszeit sollte man den Rasen bewässern – morgens oder abends?
Zum Bewässern des Rasen empfehle ich einen Rasensprenger oder Regner. Der verteilt das Wasser sehr fein und gleichmäßig. Außerdem musst du nicht die ganze Zeit daneben stehen und den Gartenschlauch halten.
Rasen bei Sonne wässern
In der prallen Mittagssonne den Rasen gießen, ist so ziemlich die schlechteste Idee, die man haben kann und das aus gleich mehreren Gründen:
Die feinen Wassertropfen aus dem Rasensprenger verdunsten wegen ihrer geringen Größe teilweise schon bevor sie den Boden überhaupt erreichen.
Das zweite Problem: Die Wassertropfen, die tatächlich auf dem Boden und vor allem auf den Grashalmen landen, funktionieren wie kleine Linsen. Das Sonnenlicht wird gebündelt und der Rasen verbrennt noch schneller.
Die richtige Tageszeit zum Rasensprengen
Der perfekte Zeitpunkt ist der frühe Morgen und zwar aus mehreren Gründen:
Im Idealfall ist es kurz vor Sonnenaufgang, sodass uns die Sonnenstrahlen wie oben schon erklärt gar nicht in die Quere kommen.
Diesen Vorteil hat man natürlich auch am Abend, deshalb der zweite Grund:
Über Nacht kühlen Boden und Luft ab. Während er kurz nach Sonnenuntergang noch sehr warm ist, wodurch ebenfalls Wasser verdunstet, ist er am Morgen so weit abgekühlt, dass das nicht passiert. Das spart dir im Endeffekt eine Menge Wasser und somit auch bares Geld.
Wenn du, was ich verstehen kann, keine Lust hast zur Morgendämmerung aufzustehen, um den Rasensprenger anzuschalten, kannst du dir so eine Bewässerungssteuerung dazwischenschalten, die es in verschiedenen Ausführungen gibt:
- Flexibel programmierbar: Automatische Bewässerung jeden Tag oder jeden 2./3./7. Tag, jeweils alle 8/12/24 Stunden
- Wassersparend und ökologisch: Gardena Regensensor (optional erhältlich) und Gardena Bodenfeuchtesensor (optional erhältlich) können je nach Feuchte eine geplante Bewässerung unterbinden und sparen so wertvolles Wasser
- Betriebssicher: Die Batteriezustandsanzeige zeigt Ihnen den Energiestand der Batterie an - eine Warnleuchte blinkt auf, falls der Batteriestand niedrig ist (Batterien nicht enthalten)
- Automatisiert gängige Bewässerungssysteme wie z.B. das Gardena Micro-Drip-System oder das Gardena Sprinklersystem
- Lieferumfang beinhaltet: 1x Gardena EasyControl, Made in Germany